Rund ums Herz

Angina Pectoris

Angina Pectoris bezeichnet eine Brustenge mit Engegefühl und Schmerzen im mittleren Brustraum, die bei koronaren Herzkrankheiten entsteht und zu einem Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen oder einer Herzinsuffizienz führen kann. Mithilfe der Einnahme von Medikamenten, eines Eingriffs und/oder Änderungen zu einem gesunden Lebensstil kann eine Angina Pectoris behandelt werden.

Koronare Herzkrankheit

Eine koronare Herzkrankheit stellt eine Verengung oder einen Verschluss der Herzkranzgefässe dar, was meist aus einer langjährigen Erkrankung der Gefässe resultiert (Arteriosklerose) und zu einer Angina Pectoris, einem Herzinfarkt oder gar einem Herz-Kreislauf-Stillstand führen kann. Ein gesunder Lebensstil, eine medikamentöse Behandlung und/oder ein Kathetereingriff sind Behandlungsmöglichkeiten.

Herzklappenerkrankungen

Herzklappen sorgen für die korrekte Fliessrichtung des Blutes. Ist eine der vier Herzklappen (Aorten-, Pulmonal-, Mitral-, Trikuspidalklappe) verengt oder undicht, wird dies als Stenose oder Insuffizienz bezeichnet und kann zu einer starken Belastung des Herzens sowie anderer Organe führen. Erkrankungen der Herzklappen können entweder angeboren oder durch das Alter, eine Entzündung oder eine Radiotherapie (Bestrahlung) bedingt sein. In seltenen Fällen treten andere Ursachen, wie Medikamente, auf. Eine erkrankte Herzklappe kann durch einen operativen oder perkutanen Eingriff behandelt werden.

Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz bezeichnet eine Herzschwäche, bei der die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigt ist. Sie entsteht als Folge verschiedener Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kann die Leistungsfähigkeit des gesamten Körpers reduzieren. Eine medikamentöse Behandlung mindert die Beschwerden, bremst das Fortschreiten der Erkrankung, verbessert die Lebensqualität und erhöht die Lebensdauer.

Arrhythmien

Unter Arrhythmien versteht man Herzrhythmusstörungen und somit zu schnelle, zu langsame oder unregelmässige Herzschläge. Häufige Herzrhythmusstörungen sind Extrasystolen (Extraschläge) und Vorhofflimmern. Die Ursachen von Arrhythmien sind vielfältig und beinhalten beispielsweise hohen Blutdruck, Übergewicht, Alkoholkonsum und Schnarchen. Die Behandlung von Arrhythmien kann mit Medikamenten erfolgen; in manchen Fällen ist eine Kardioversion (Elektroschock), eine Katheterablation oder eine Herzschrittmacher-/Defibrillatorimplantation notwendig.

Angeborene Herzfehler

Angeborene Herzfehler können bereits während der Schwangerschaft, beim Neugeborenen oder erst beim Erwachsenen diagnostiziert werden. Nicht alle Herzfehler müssen operativ korrigiert werden. In manchen Fällen genügt es, diese Patient:innen zu beobachten. Auch mit perkutanen Eingriffen mit sogenannten Schirmen oder Ballonen/Stents kann vieles behandelt werden. Damit können die Lebensqualität verbessert und Symptome gelindert werden. Regelmässige kardiale Kontrollen sind mit oder ohne Operationen oder Eingriffe mit dem Herzkatheter empfehlenswert.

Entzündliche Herzerkrankungen

Entzündungen und Infektionen am Herzen werden, abhängig von dem betroffenen Teil des Herzens, als Endokarditis (Herzinnenwand), Myokarditis (Herzmuskel) oder Perikarditis (Herzbeutel) bezeichnet.  Die Entzündung ist auf Mikroorganismen (Bakterien/Viren) zurückzuführen, kann aber auch immunologisch bedingt sein. Herzentzündungen können schwerwiegende oder gar lebensbedrohliche Folgen haben. Eine gewisse Vorbeugung, beispielsweise durch eine gute Zahnhygiene, ist daher massgebend. Die Behandlungsmöglichkeiten variieren je nach Infektions- und Entzündungsgrad. In seltenen Fällen führen die Entzündungen zur Sarkoidose oder zu sogenannten marrantischen Herzklappenerkrankungen.

Genetik

Ein beträchtlicher Teil des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen liegt in vererbbaren Faktoren. Zu den vererbbaren Herzkrankheiten zählen unter anderem Herzmuskelerkrankungen (dicker Herzmuskel, d.h. hypertrophe Kardiomyopathie), Erkrankungen der Aorta (Schlagader), Herzrhythmusstörungen, eine Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheiten und Störungen des Fettstoffwechsels. Der Zeitpunkt des Auftretens erster Symptome sowie deren Art und Schweregrad können je nach Genetik unterschiedlich ausfallen. Je nach genetischem Befund kann eine Erkrankung auch ausgeschlossen oder Angehörige mit erhöhtem Risiko identifiziert werden.

Präventive Kardiologie

Das Ziel der präventiven Kardiologie ist die bestmögliche Verhinderung von Herzinfarkten und anderen Herzerkrankungen. Sie umfasst die Kontrolle und positive Beeinflussung kardiovaskulärer Risikofaktoren, also Faktoren, die zu einem Herzinfarkt oder einer anderen Herzerkrankung führen können bzw. bereits geführt haben. Zu den am besten beeinflussbaren Risikofaktoren zählen Fettstoffwechselstörungen wie Hypercholesterinämie oder erhöhtes Lipoprotein, Rauchen, Stress, Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes mellitus, Bewegungsmangel, Schlafapnoesyndrom sowie ungesunde Ernährung.

Sportmedizin / Sportkardiologie

Die Sportmedizin im Bereich der Kardiologie befasst sich mit kardiologischen Fragestellungen in Zusammenhang mit Sport und Bewegung. Der Fokus liegt auf der Einflussnahme auf das Herz-Kreislauf-System mithilfe von Bewegung und sportlichen Aktivitäten. Bei gesundheitlichen Einschränkungen und vorhandenen Risiken, insbesondere bei Leistungssportler:innen, muss der mögliche Umfang sportlicher Aktivitäten definiert werden. Mit entsprechenden Untersuchungen und Check-ups wird daher die persönliche Leitungsfähigkeit im Detail ermittelt.

Frau und Herz

Gerade bei Frauen werden Herzkrankheiten oft falsch oder gar nicht diagnostiziert. Die Symptome eines Herzinfarkts etwa unterscheiden sich bei Frauen und Männern deutlich voneinander. Oftmals herrscht zu wenig Kenntnis darüber, wie sich ein Herzinfarkt bei Frauen ankündigt, wodurch er oft zu spät erkannt wird. Noch viel zu häufig führt dies für Frauen zu schwerwiegenden Folgen. Präventive Massnahmen und Aufklärung sind daher ein grundlegender Aspekt der heutigen Medizin.

Bindegewebsschwäche und Aortenerkrankungen

Als Bindegewebe werden verschiedene Gewebe bezeichnet, die in unserem Körper sämtliche Organe, Muskeln, Sehnen und anderes umhüllen und miteinander verbinden. Erkrankungen des Bindegewebes können aus kardialer Sicht eine Erweiterung der Aorta (Aortenaneurysma), eine Undichtigkeit der Herzklappen (Mitralklappenprolaps) und/oder eine Neigung zur Kreislaufinstabilität verursachen (Schwindel im Stehen, POTS-Syndrom). Eine Überwachung der Aorta sowie der Herzklappen mithilfe von Ultraschalluntersuchungen und weitere Abklärungen (Genetik, Orthopädie, Rheumatologie etc.) und Beratungen sind daher von grosser Wichtigkeit.

Das HerzGefässZentrum Im Park ist eines der umfassendsten Experten-Netzwerke für Herz und Gefässe in der Schweiz